Mehr Kooperationen gefordert - Danny Eichelbaum (CDU) fordert als Vorsitzender des Landtags-Ausschusses für Infrastruktur und Landesentwicklung einen Ausbau des „PlusBus“-Netzes in der Fläming-Region

Teltow-Fläming. „Verkehrspolitik muss auf die Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet sein“ sagt Danny Eichelbaum. Seit 2015 ist der aus Jüterbog stammende CDU-Politiker Vorsitzender des Landtags-Ausschusses für Infrastruktur und Landesentwicklung. Der Erhalt wichtiger Busverbindungen im Land und deren Ausbau gehören für ihn zu den wichtigsten Themen. Dazu zählt er den Kreisgrenzen überschreitenden Verkehr zwischen Jüterbog und Treuenbrietzen. 

Entscheidung brachte Unmut der Bürger

„Die im vergangenen Jahr von der Verkehrsgesellschaft Teltow-Fläming (VTF) getroffene Entscheidung, diese Busverbindung zu kappen, hat zu viel Unmut bei den Bürgern geführt“, sagt Eichelbaum, „der Erhalt dieser Linie liegt im Interesse des Kreises Teltow-Fläming und der Stadt Jüterbog.

Sie ermöglicht Schülern aus Treuenbrietzen, in Jüterbog die Evangelische Grundschule zu besuchen, und ist wichtig für die Berufspendler in beide Richtungen.“ Der CDU-Mann fordert, dass Verkehrsunternehmen mehr über den Tellerrand schauen und Städte und Kreise stärker überregional zusammenarbeiten. Die inzwischen gemeinsam von Teltow-Fläming und Potsdam-Mittelmark, der Stadt Treuenbrietzen, dem VTF und dem Landesamt für Bauen und Verkehr gefundene Rufbus-Lösung ist für Eichelbaum ein Beweis, dass das auch möglich ist. Bis Ende Februar verbindet ein Rufbus beide Städte. Ab Frühjahr soll mit einem regionalen Busunternehmen die Verbindung wieder angeboten werden. „Die Schließung der Buslinie ist vom Tisch“, so Eichelbaum.

Das Land darf sich nicht zurückziehen

Auch die Streichung der Busverbindung von Wünsdorf nach Potsdam, die vor allem den bevölkerungsreichen Norden des Landkreises betrifft, sieht der Politiker kritisch. „Die Buslinie 618 ist eine landesbedeutende Verkehrsverbindung und ich kann gut nachvollziehen, dass Berufspendler, viele Landesbedienstete und Bürger sauer auf das Land sind“, sagt er, „es kann und darf nicht sein, dass sich das Land immer mehr aus dem ländlichen Raum zurückzieht und die Verkehrsaufgaben sachwidrig den Landkreisen und Kommunen übertragen wird.“ 

Eine Lösung wäre aus seiner Sicht die Schaffung weiterer „PlusBus“-Linien, die zu den Berufszeiten im Stundentakt die Pendler befördern und so nicht nur helfen, Zeit und Nerven zu sparen, sondern auch die Umwelt schonen würde. „In Potsdam-Mittelmark betreibt die RegioBus GmbH seit 2014 erfolgreich fünf ,PlusBus’-Linien. Das Fahrgastaufkommen ist dadurch um 15 bis 28 Prozent gestiegen“, nennt Eichelbaum eine Erfolgsbilanz. Häufiger und schnellere Verbindungen müssten vom Land gefördert werden.

Den Beschluss der Landesregierung, im Nachtragshaushalt für die Förderung von „PlusBus“-Linien 1,2 Millionen Euro zu veranschlagen, sieht Eichelbaum als positiven Schritt, der dennoch nicht ausreicht. „Bei einem Anschaffungspreis von 200 000 Euro je Bus sind die 1,2 Millionen nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Momentan können sich nur finanzstarke Landkreise solche modernen Busverbindungen leisten, aber es ist die Aufgabe der Landesregierung, gleichwertige Lebensverhältnisse in allen Landesteilen zu schaffen“, fordert der Landtagssausschuss-Vorsitzende. Den Ausbau von TF und PM zur „PlusBus“-Modellregion und die Schaffung einer länderüberschreitenden „PlusBus“-Linie von Treuenbrietzen nach Wittenberg gehören zu seinen Visionen.

Als unhaltbar bewertet Eichelbaum das im Landesnahverkehrsplan festgeschriebene Ziel, die Regionalbahn RB33 erst in fünf Jahren von Jüterbog zum Potsdam Hauptbahnhof fahren zu lassen. „Solange können die Menschen nicht warten“, sagt der Politiker. Eine gute Alternative sei die Kombination von Bahn und „PlusBus“ mit Umstieg in Ludwigsfelde. von Uwe Klemens

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 14.02.2018