CDU fordert Defibrillatoren in allen öffentlichen Einrichtungen

2016 starben 128 Menschen im Landkreis an Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind immer noch die Todesursache-Nummer 1 in Deutschland. Laut einer Studie der Deutschen Herzstiftung ist das Risiko, an einem Herzinfarkt zu sterben in keinem anderen Bundesland so hoch wie in Brandenburg.

In einer Anfrage an die Kreisverwaltung Teltow-Fläming wollte der CDU-Kreistagsabgeordnete Danny Eichelbaum wissen, wie die Situation im Landkreis ist. Demnach starben hier im vorvergangenen Jahr 128 Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 2017 waren es in den ersten neun Monaten 101 Menschen. An einem akuten Herzinfarkt starben laut Kreisverwaltung in den Jahren 2015 und 2016 jeweils 26 Menschen, 2017 waren es zwischen Januar und September 25.

„Das sind alarmierende Zahlen“, meint Eichelbaum. Gerade bei einem Herzstillstand zähle aus medizinischer Sicht jede Minute, weil pro Minute Herzstillstand der Mensch zehn Prozent seiner Überlebenswahrscheinlichkeit verliere. Deshalb sei sowohl eine schnelle Erstversorgung vor Ort als auch eine schneller Transport in ein Krankenhaus erforderlich.

Eine Spezialstation zur Untersuchung und Ersttherapie existiert im Landkreis laut der Antwort der Ersten Beigeordneten und Gesundheitsdezernentin Kirsten Gurske (Linke) nicht.

„Der Rettungsdienst, der in 95 Prozent der Fälle eines Jahres innerhalb von 15 Minuten am Notfallort eintreffen soll, benötigte im Jahr 2017 in Teltow-Fläming durchschnittlich elf Minuten und zwölf Sekunden zum Eintreffen am Notfallort, die durchschnittliche Versorgungszeit lag bei 23 Minuten und 21 Sekunden und die Transportzeit zur nächsten medizinischen Einrichtung Betrug 18 Minuten und 12 Sekunden“, heißt es in der Antwort an Eichelbaums Anfrage.

Dieser hatte mit anderen Kreistagsabgeordneten mehrere Rettungswachen besucht (MAZ berichtete) und hofft, dass durch den Bau und die Einrichtung weiterer Rettungswachen die Situation der Bürger weiter verbessern wird. Darüber fordert Eichelbaum, dass jede öffentliche Einrichtung im Landkreis über einen Defibrillator verfügen sollte.

„Diese einfach zu bedienenden Geräte mit Sprachregelung helfen, Menschenleben zu retten“, so Danny Eichelbaum. Die Kreisverwaltung selber, so erfuhr er von Kirsten Gurske, hat bereits ein solches Gerät.

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 08.03.2018