Katja Wuscher, eine Frau für viele Fälle
- 09. März 2020
Egal, um was im Ludwigsfelder Ortsteil Löwenbruch geht: Finanzen und Politik, zerschlissene Kleider oder Zoff im Dorf – CDU-Frau Katja Wuscher kann in vielen Lebenslagen helfen.
Löwenbruch. Eine Begegnung mit der Löwenbrucherin Katja Wuscher gehört zu den angenehmen Momenten eines Tages. Zart wirkt sie, die 45-Jährige, und sie sagt von sich : „Ich mache zu einem Thema erst den Mund auf, wenn ich auch wirklich weiß, worum es geht.“
Halbe Sachen mag sie gar nicht, erklärt sie. Und sagt, so ähnlich habe ihre Mutter sie schon in Kinderzeiten charakterisiert. Inzwischen ist sie selbst Mutter einer Zehnjährigen und weiß um vieles: Die gelernte Bankkauffrau hängte an die Berufsausbildung noch ein Studium an und ist seither auch zertifizierte Finanzplanerin.
Als Selbstständige schloss sie sich Kollegen an und ging im Jahr 2002 nach Süddeutschland – eine gemeinsame Finanzplanungsfirma in Bayern und Rheinland-Pfalz hatte fünf Niederlassungen.
2005 kam Katja Wuscher dann zurück in die heimatlichen Gefilde, wo sie in Ludwigsfelde geboren und zur Schule gegangen war. Heute lebt sie mit der Tochter, ihrem Mann und den Eltern auf einem Mehrgenerationen-Hof im Ludwigsfelder Ortsteil Löwenbruch. Bei der Frage nach vierbeinigen Mitbewohnern lacht sie: „Einen Hund haben wir noch. Aber früher hatten wir alles – Schweine, Hühner, Enten, Gänse, Kühe und Katzen.“Sie kenne es auch noch, als Kind aufs Feld zu gehen, um Rüben und Kartoffeln zu stoppeln. Inzwischen geht sie „unglaublich gern mit unserem Hund in der Landschaft spazieren“, einem Jack Russel; „genau sowas Quirliges wie ich, das passt“, meint sie.
Bleibt Freizeit, liest und näht sie gern
Und quirlig ist sie im Sinne von rundherum interessiert und engagiert: Als nach großen Meinungsverschiedenheiten im Dorf 2014 niemand mehr in einem Ortsbeirat arbeiten wollte und der Ortsteil sozusagen stimmlos blieb, gründete sie zuerst 2016 den Verein Dorfgemeinschaft Löwenbruch mit und ist seine Vorstandsvorsitzende, 2017 kandidierte sie und wurde in das dreiköpfige Gremium gewählt. Beim Streit um die Bebauung am traditionsreichen Herrenhaus schlichtete sie.
Des Weiteren trat sie Anfang 2019 in die CDU und den Stadtverband Ludwigsfelde ein, gerade wurde sie in dessen neuen Vorstand gewählt. Kurz zuvor hatte sie erneut für den Ortsbeirat kandidiert und so viele Stimmen bekommen, dass es für zwei Mandate reichte; Mitstreiter der neuen Ortvorsteherin ist Bodo Zühlke. Auch bei der Kommunalwahl im Mai 2019 bekam Katja Wuscher so viele Stimmen, dass sie ein Stadtverordnetenmandat nur knapp verfehlte.
Bleibt bei allen Pflichten in Haus und Hof, für Familie, Job und Kommunalpolitilk tatsächlich mal eine freie Stunde, dann liest sie; „hier, auf dem Tablet habe ich immer Bücher bei mir“, erklärt die Löwenbrucherin.
Und dann habe sie sich noch etwas erschlossen, natürlich mit der ihr eigenen Gründlichkeit und „von der Pike auf in einem richtigen Kurs“, wie sie erzählt: das Nähen. Nun kann sie alles, was auf dem so einem Großfamilienhof nähtechnisch zu flicken ist, selbst angehen. Und sind menschliche Zwistigkeiten im Ort zu schlichten, dann ist sie eine der ersten Adressen, bei der Hilfe gesucht wird.
Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 08.03.2020