Gedankenaustausch in Pandemiezeiten

Der CDU-Landtagsabgeordnete Danny Eichelbaum wird im Fliegerhorst Holzdorf von Oberst Andreas Springer empfangen

Den „Tag der Bundeswehr“ könnte in den nächsten Jahren auch einmal die Stadt Jüterbog als Gastgeber ausrichten. Diesen Vorschlag unterbreitete Oberstleutnant Andreas Springer, Kommandeur des Einsatzführungsbereiches 3 und Standortältester am Bundeswehrstandort Schönewalde-Holzdorf, in der vorigen Woche bei einem Treffen dem Brandenburger CDU-Landtagsabgeordneten Danny Eichelbaum, der gleichzeitig Vorsitzender der Jüterboger Stadtverordnetenversammlung ist. „Keine schlechte Idee“, so die erste Reaktion des Politikers. Jüterbog ist Mitglied des Städtebundes Elbe-Elsteraue. Das ist ein länderübergreifender Zusammenschluss von Kommunen aus Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt rings um den Bundeswehrstandort Schönewalde-Holzdorf.

Eichelbaum, der eigentlich ein Praktikum bei der auf dem Fliegerhorst Holzdorf stationierten Lufttransportgruppe des Hubschraubergeschwaders 64 der Luftwaffe absolvierten wollte, aber sein Vorhaben Coronavirus-bedingt verschieben musste, traf sich dennoch mit Oberstleutnant Springer zu einem informellen Gespräch. Hauptthema des gut einstündigen Gedankenaustauschs war die Covid-19-Pandemie. Das Virus hat auch im größten Militärflughafen Ostdeutschlands für so manche Änderung in den Abläufen gesorgt. Ein großer Teil der in Schönewalde-Holzdorf stationierten Soldaten und Zivilbeschäftigte arbeitete in den zurückliegenden Wochen im Homeoffice oder machte Dienst von zu Hause

aus. Die Einsatzbereitschaft war jedoch jederzeit sichergestellt. Der Auftrag, radargestützt den militärischen und zivilen Flugverkehr in weiten Teilen Deutschlands zu überwachen, wurde erfüllt. „Dabei kam uns sicherlich entgegen, dass es virusbedingt nur wenig zivilen Luftverkehr gab“, erklärte Springer, „das Aufkommen ist in den letzten Wochen auf den Stand von 1955 gesunken.“

Der Standortälteste teilte zudem mit, dass er den Bürgermeistern der benachbarten Kommunen und den Landräten im Rahmen der zivilmilitärischen Zusammenarbeit die Hilfe der Bundeswehr in der Pandemie angeboten hat. Die sei jedoch nicht abgerufen worden. Springer wertete dies als „gutes Zeichen“, da die Städte und Landkreise das Virus auch ohne die Hilfe der Bundeswehr gut eindämmen können.“ Am Standort selbst hat es nach seinen Worten bisher nur eine bestätigte Infektion und mehrere Verdachtsfälle gegeben. Durch die schnelle Umsetzung der Eindämmungsverordnungen wurde eine weitere Verbreitung des Virus verhindert. Generell bescheinigte Oberstleutnant Springer den Soldatinnen und Soldaten, aber auch den Zivilbeschäftigten in diesem Zusammenhang viel Disziplin. In den kommenden Wochen rücken die Vorbereitungen auf einen Auslandseinsatz von Angehörigen des Einsatzführungsbereiches 3 der Bundeswehr im Irak in den Fokus. Dort werden sie in einer Nato-Mission Radartechnik aufbauen und betreiben.

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 25.05.2020